Die fünfzehnte Auflage des alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbs „Lebendige Antike“ – so lange gibt es diese Veranstaltung bereits! Und sie hat nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt!
Diesen Eindruck gewannen die neun Mitglieder der Jury, die sich intensiv mit den weit über 100 Beiträgen auseinandergesetzt haben. Es gab so viele wunderbare Ideen, überraschende Einfälle, eine ungeheure Kreativität – toll, zu welch beeindruckenden Leistungen die Schülerinnen und Schüler der Alten Sprachen, selbstverständlich unter der mitdenkenden und – lenkenden Aufsicht ihrer engagierten Lehrerinnen und Lehrer, fähig sind! Ob als Einzelne, kleine Gruppen oder ganze Klassen – es wurde äußerst engagiert gearbeitet. Doch nun der Reihe nach:
Die Vorstandsmitglieder des DAV Berlin-Brandenburg hatten wieder zwei Aufgabenstellungen für die verschiedenen Jahrgangsstufen entwickelt: Für die Teilnehmer*innen aus den Klassenstufen 5–9 hieß es, einen Kalender mit den Inhalten einer Lehrbuchlektion zu gestalten, während die Aufgabenstellung für die Jahrgangsstufen ab Klasse 10 die Gestaltung von Kalenderblättern zum Thema ,Zeit’ lautete.
Bei den Bewertungskriterien – diesmal weitgehend ähnlich in den unterschiedlichen Altersgruppen –, auf die sich die Jury gemeinsam geeinigt hatte, war natürlich die Einbindung der lateinischen/griechischen Sprache von besonderer Bedeutung, wobei in den Arbeiten der Klassenstufen 5 bis 9 der Bezug zu einer bzw. mehreren Lehrbuchlektionen deutlich sein musste. Auch Kreativität, Originalität und die Funktionalität des Produktes als Kalender bzw. Kalenderblätter spielten eine Rolle. Die sprachliche Richtigkeit versteht sich eigentlich von selbst – einigen Beiträgen hätte eine Korrekturlesung durchaus noch Pluspunkte bringen können ...
Nachdem alle Beiträge eingereicht und nach den Altersstufen 5 bis 7, 8 bis 9 und 10 bis 13 auf die Arbeitsgruppen der Jury verteilt worden waren, fand die Arbeit zunächst in diesen drei Gruppen statt. Die Jury setzte sich zusammen aus Mitgliedern der Fachseminare Latein von Andreas Wenzel und Gerlinde Lutter, den beiden Seminarleiter*innen selbst und auch ,altgedienten’ Kolleg*innen, die gerne immer wieder diese Tätigkeit übernehmen. Einige der Jurymitglieder waren selbst als betreuende Lehrkräfte tätig gewesen – aus Gründen der Objektivität begutachteten diese selbstverständlich nicht die Beiträge der eigenen Altersgruppe. Bei einem abschließenden Treffen aller Jurymitglieder an einem Sonntag stellten sich die drei Arbeitsgruppen die von ihnen ausgewählten preisverdächtigen Beiträge gegenseitig vor. Da wurde diskutiert, abgewogen, verglichen, hin und her überlegt, der eine oder andere bereits ´aussortierte´ Beitrag noch einmal hervorgeholt und genau betrachtet, eine Entscheidung verworfen, eine neue gefällt – kurzum, es war ein spannender, informativer und höchst interessanter Tag.
Am Ende standen dann für jede Altersgruppe die Preisträger fest – jeder Podestplatz wurde mindestens zwei Mal vergeben – und das war angesichts der Vielfalt der Beiträge schon schwer genug. Es gab so viele schöne, kreative, außergewöhnliche, beeindruckende, überraschende, gemalte, gebastelte, gedruckte, fotografierte, handgeschriebene sehenswerte Kalender und Kalenderblätter mit und ohne Computerunterstützung. Es gab Tischkalender, Monatskalender, Zwei-Monatskalender, Wochenkalender, Adventskalender, Websites, Ausführungen in DIN A5, DIN A4 und DIN A3 und auch in anderen Formaten. Die vollständige Liste aller Preisträger befindet sich im Anhang.
Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung durch den Bundes- und den Landesverband des DAV und durch die Senatsverwaltung konnten alle prämierten Beiträge mit attraktiven Preisen gewürdigt werden. Dies waren Gutscheine für Unternehmungen in Berlin und dem Umland (z.B. Berliner Unterwelten, Filmpark Babelsberg, Kletterpark Wuhlheide), Kinogutscheine, Gutscheine für einen Einkauf in besonderen Läden, die der Jury für die Verfasser einzelner Beiträge passend schienen, Bücher und Geldbeträge zur freien Verfügung.
Diese Preise wurden am Tag der Preisverleihung, dem 17. Juli, den Schüler*innen übergeben. Zum ersten Mal fand die Preisverleihung des Wettbewerbs „Lebendige Antike“ im Land Brandenburg statt, und zwar im Marie-Curie-Gymnasium in Dall-
gow-Döberitz. Mit der Regionalbahn vom Hauptbahnhof aus in 20 Minuten für den C-Tarif zu erreichen, war dieser Standort auch für die Berliner*innen keine allzu große Herausforderung. Da auch wieder einige Schulen aus dem Land Brandenburg am Wettbewerb teilgenommen haben, war es für uns eine ganz wunderbare Sache, dass die Preisverleihung im stilvollen, neuen Gymnasium in Dallgow-Döberitz stattfinden konnte. Der Schulleiterin Frau Mohr, die uns am Morgen der Preisverleihung herzlich empfing, sei an dieser Stelle noch einmal ganz besonders gedankt. Und natürlich Frau Peggy Klausnitzer, auf deren Initiative hin dieser so angenehme Ort gefunden wurde, und deren Tutorenkurs, der uns in allen technischen Belangen zur Seite stand und die angereisten Wettbewerbsteilnehmer*innen mit einem Kuchenbüffet erfreute.
Die Aula war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Begrüßung und einigen Dankesworten stellte Frau Gerlinde Lutter noch einmal die Bewertungskriterien vor, ehe die Jury die Preisträger*innen in den einzelnen Altersgruppen verkündete. Frau Svenja Bertram hatte dazu eine Power-Point-Präsentation angefertigt, so dass allen Teilnehmer*innen bewusst werden konnte, welcher von den vor der Aula ausliegenden Kalendern aus welchen Gründen als preiswürdig eingestuft worden war. Die jeweiligen Jurymitglieder hielten die Laudationes, in denen die Charakteristika der Beiträge hervorgehoben und die Gründe für die Preisvergabe dargelegt wurden, und übergaben die entsprechenden Urkunden in lateinischer Sprache und die jeweiligen Preise.
Und dann gab’s ja noch den Sonderpreis, den der ,Verein der Freunde der Antike Berlin’ auch in diesem Jahr wieder gestiftet hat und mit dem er das Interesse junger Menschen an der Antike wecken und fördern möchte. Wir danken dem Verein sehr herzlich für dieses wertvolle Engagement. Diesmal erhielten die Drillinge Charlotte, Elisabeth und Marlene Böhm aus der Klasse 9/1 des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums den Sonderpreis. Bereits zum dritten Mal haben diese äußerst kreativen Schwestern mit prämierten Beiträgen am Wettbewerb „Lebendige Antike“ teilgenommen. Die Jury hofft, dass das beim Wettbewerb 2019 auch wieder der Fall sein wird!
Übrigens, das Thema für den nächsten Durchgang steht schon (fast) fest – wird aber noch nicht verraten!
Es hat trotz des beträchtlichen Zeitaufwandes wieder große Freude gemacht, die Kreativität der Latein- und Griechisch-Schüler*innen zu erfahren und zu bewundern. Bei solch motivierten Schüler*-innen und solch engagierten Lehrkräften muss uns um die Zukunft der Alten Sprachen nicht bange sein!
Allen, die mit dem diesjährigen Wettbewerb in irgendeiner Form zu tun gehabt haben, an dieser Stelle ein ganz herzliches: „MAXIMAS GRATIAS!
Und hier die Liste der Preisträger*innen:
Platz |
Lerngruppe |
Schule |
betreuende Lehrkraft |
Produkt |
GRUPPE A |
||||
1 |
Klasse 5/1 Luisa Kleemann, Cosima Schneider |
Heinrich- Schliemann-Gymnasium |
Frau Beatrix Gerstmeyer |
Monatskalender DIN A3 Calendarium Romanum |
1 |
Klasse 6/1 Anton Meyer, Peer Langenheim |
Heinrich- Schliemann-Gymnasium |
Frau Beatrix Gerstmeyer |
Website |
2 |
Klasse 6a 14 Schülerinnen und Schüler |
Gymnasium Steglitz |
Frau Catrin Dathe-Zenk |
Proverbia Latina DIN A3 |
2 |
Klasse Quarta a Victoria Chu, Alina Schatz, Vannina Schultheis, Lucia Wellhausen |
Canisius-Kolleg |
Frau Ute Rosenbach |
Julianischer Kalender – Alles wissen über Feste und Feiertage im antiken Rom, DIN A3 |
3 |
Klasse Quarta a (7a) |
Canisius-Kolleg |
Herr Markus Gehlen |
MMXVIII Ortus Romae, DIN A4 |
3 |
Klasse Quarta b Embla Foer, Kira Holle, Amelie Pühler, Ellen von Falkenhausen, Friederike Kelber, Leonore von Arnim |
Canisius-Kolleg |
Frau Ute Rosenbach |
Monatskalender: Familie Sacrus |
Platz |
Lerngruppe |
Schule |
betreuende Lehrkraft |
Produkt |
GRUPPE B |
||||
1 |
Klasse 9d Luise Ulbricht |
Einstein-Gymnasium, Neuenhagen |
Frau Sigrid SchmittWaas |
Monatskalender: Der Minotaurus (Felix B, 65) |
1 |
Klasse 8c 8 Schülerinnen und Schüler |
Voltaireschule Potsdam |
Frau Christin Altenkirch |
Monatskalender: dies natales classis nostrae (Haus) (Prima C, Lektion 6) |
2 |
Klasse 9 21 Schülerinnen und Schüler |
Tagore- Gymnasium |
Frau Gerlinde Lutter |
Monatskalender A3: Facta mirabilia vitae Caesaris (Prima 15 u. 16) |
2 |
WPU Klasse 8s1 24 Schülerinnen und Schüler |
Askanisches Gymnasium |
Frau Kerstin Schaefer |
Monatskalender: Römische Thermen (Prima brevis 4) |
2 |
Klasse 8 Alicia Heyden, Fanny Siedentopf |
Theresienschule Weißensee |
Frau Anja Knebusch |
2-Monatskalender: Die Odyssee (nur PDF) (Ianua nova 30+31) |
3 |
Klasse 9/1 Charlotte, Elisabeth und Marlene Böhm |
Heinrich-Schliemann-Gymnasium |
Herr Rimantas Böttcher |
Film (Drehort: Pompeji) |
3 |
Klasse 9 WPU Tigges Köppe, Paul Wienicke |
Carl-Zeiss-Oberschule |
Frau Dagmar Zellmer-Bonnowitz |
Monatsblätter (PPT und PDF):Die Abenteuer des Odysseus (Salvete 16) |
Platz |
Lerngruppe |
Schule |
betreuende Lehrkraft |
Produkt |
GRUPPE C |
||||
1 |
Q2: GK 10 Schülerinnen und Schüler |
Diesterweg-Gymnasium |
Frau Elke Hilbrecht |
Saltus temporis Caesaris: Caesars Schreibtisch-kalender 2016 |
1 |
Klasse 10 (WPU) 20 Schülerinnen und Schüler |
Emmy-Noether-Gymnasium |
Frau Stefanie Thal |
Wochenkalender: Tempus fugit |
2 |
Klasse 10 (WPU) Mihaela Pap, Semia Nawaz |
Diesterweg-Gymnasium |
Frau Elke Hilbrecht |
Tischkalender DIN A5 |
2 |
Klasse 10d 20 Schülerinnen und Schüler |
Gymnasium Steglitz |
Herr Dr. Florian Gärtner |
Kalender zum Auf-fächern (Sternzeichen mit Griechisch) |
3 |
Klasse 10b Iman El-Daud, Yesim Erbuga, Nada Sewesy, Mensure Köksal |
Ernst-Abbe-Gymnasium |
Frau Wirths |
Festtage (interkulturell) |
3 |
Klasse 10 WPU Marlene Geißler, Laura Schulz |
Alexander-von-Humboldt-Gymnasium |
Frau Kristina Franke |
Dies fasti (DIN A 3) |