Sonderausstellung des Münzkabinetts–Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Numismatischen Gesellschaft zu Berlin 1843 e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst e. V.  Ab Wiedereröffnung – 6. Januar 2022

Bilder von Weiblichkeit sind so alt wie die Kunst selbst. Seit 2.500 Jahren gehen sie auch auf Münzen und seit der Neuzeit durch die Medaillenkunst von Hand zu Hand.  Die Sonderausstellung des Münzkabinetts im Bode-Museum präsentiert  Frauen als  Göttinnen, Herrscherinnen, Heilige. Bild, Form und Materialität treten in der Medaillenkunst ganz in den Vordergrund. Seit ihrer Entstehung in der Renaissance nimmt sie Frauen in verschiedenen Kontexten in den Blick. Von Herrscherinnen und Geehrten bis zu einer in weiten Teilen durch Arbeiten von Frauen getragenen Medaillenkunst der Gegenwart zeigt die Ausstellung 231 Objekte in drei eng miteinander verzahnten Sektionen: Frauen in Religion und Geschichte, dabei ablesbare soziale-kulturelle Verortungen, sowie aktuelle Perspektiven.

Anhand von Schwerpunkten – Antike, Mittelalter, Neuzeit, Gegenwart – bietet der chronologische Teil der Ausstellung einen weitgespannten Überblick. Berühmtheiten der Weltgeschichte finden sich in der Ausstellung inmitten einer bunten Themenvielfalt wieder. So zeigen sich verschiedene Potenziale: Münzen und Medaillen helfen auf verschiedene Weise da weiter, wo andere Quellen an ihre Grenzen stoßen. Als handliche und mobile Reliefträger, die mit allen Sinnen begreifbar sind und alle Sinne ansprechen, verbreiten sie Einblicke, Eindrücke und Emotionen, wie es andere Bildmedien, Sprache und Klang nicht vermögen. Nicht zuletzt helfen sie dabei, wichtige Fragen zu stellen und manche zu beantworten, etwa: Wie und warum werden Frauen auf Münzen und Medaillen gezeigt? Was kennzeichnet eine Frau, was einen Mann? Bestände des Münzkabinetts und Leihgaben bilden zusammen mit zwei Künstlereditionen, die eigens für diese Ausstellung angefertigt wurden, die Säulen der Schau. 

50Pfennig1949 reverseDer Entwurf zur 50 Pfg.-Münze stammt von dem Bildhauer Richard Martin Werner (1903–1949), Werners bekanntestes Kunstwerk ist die Baumpflanzerin. Es stellt eine kniende Frau dar, die einen Eichen-Setzling pflanzt. Das Motiv kam als Rückseite der 50-Pfennig-Münze der jungen Bundesrepublik Deutschland zur Anwendung. Erst 1987 wurde bekannt, dass seine Ehefrau Gerda Jo Werner (1914–2004) ihm dazu Modell stand.

berenike 1200 mitquelle 1200x627Die Goldmünze zeigt Königin Berenike II. von Ägypten