Können wir Sophokles’ KÖNIG ÖDIPUS tatsächlich als gute Dichtung bezeichnen? Soll ausgerechnet jenes Drama, in dem wir erfahren, dass der Sohn, ohne es zu wissen, seinen eigenen Vater getötet und seine eigene Mutter geheiratet hat, eine Geschichte erzählen, die sich an den Merkmalen Wahrscheinlichkeit oder Notwendigkeit orientiert? Was es mit diesem Kriterium auf sich hat und wie dessen Anwendung auf Sophokles’ KÖNIG ÖDIPUS dabei hilft, die Tragödie zu verstehen, soll in diesem Text gezeigt werden.